Resümee der Veranstaltung “Digitale Kompetenzen” am 15.05.2018 im Haus der Universität Düsseldorf

Kammern, Hochschulen und Unternehmerschaft diskutieren über ein Düsseldorfer Curriculum für digitale Grundkompetenzen

Der Bedarf für eine bessere Ausbildung digitaler Kompetenzen stand im Mittelpunkt einer Diskussion, die auf Einladung der Wissensregion Düsseldorf e.V. und der Digitalen Stadt Düsseldorf e.V. am 15. Mai 2018 zwischen den Spitzen der Kammern, der Hochschulen und der Unternehmerschaft Düsseldorfs stattfand. Rund 100 Gäste waren gespannt auf die Frage: Welche digitalen Grundkompetenzen sind es, die die jungen Menschen in der Arbeitswelt von heute und morgen benötigen? Und wird dieses digitale Know-how ausreichend in Ausbildung und Studium vermittelt?

Wie wird digitales Know-how in Ausbildung und Studium vermittelt?

Die Antwort des hochkarätig besetzten Podiums fiel überraschend deutlich aus: Zwar werde in einzelnen Fächern und Ausbildungsgängen viel Fachwissen vermittelt, so etwa die Präsidentin der Hochschule Düsseldorf, Prof. Dr. Brigitte Grass. Aber in der Breite herrsche ein großer Bedarf an sogenannten digitalen Grundkompetenzen, zu denen, wie der Keynote-Speaker, Michael Härtel vom Bundesinstitut für Berufliche Bildung (BIBB) ausführte, u.a. IT-Sicherheit, Datenschutz, und das Arbeiten mit Datenbanken gehören.

Düsseldorf als digitale Wissensregion: ein gemeinsames digitales Curriculum für Hochschulen, ausbildende Unternehmen und Verwaltung

Diese grundlegenden digitalen Kompetenzen sollten alle beherrschen: Auszubildende und Studierende. Das Ziel: Düsseldorf zu dem Standort machen, an dem junge Menschen digitale Prozesse verstehen und aktiv vorantreiben können. Das zeichne eine attraktive Wissensregion aus, in der innovative Unternehmen ansässig sind. Die Rektorin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Prof. Dr. Anja Steinbeck, zeigte während der Podiumsdiskussion auf, wie dieses Ziel zu erreichen sei: indem ein gemeinsames digitales Basis-Curriculum für die Hochschulen, ausbildenden Unternehmen und Verwaltungen der Wissensregion Düsseldorf entwickelt werde.

Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, betonte, ein solcher gemeinsamer Lehrplan für die Berufsausbildung und das Studium sei nötig, bis diese Wissenslücke in einigen Jahren durch die allgemeinbildenden Schulen geschlossen werden könne. Für das Handwerk sei das umso wichtiger, weil es gerade das Handwerk sei, das von der Digitalisierung in Deutschland am meisten profitiere. Den Betrieben und Lehrlingen müsse dafür das nötige digitale Werkzeug vermittelt werden.

Der Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, Gregor Berghausen, gab den Fokus vor, zunächst mit den Auszubildenden und Studierenden zu beginnen, ihnen die nötigen digitalen Kompetenzen zu vermitteln, und später das Programm auf Beschäftigte, Eltern und weitere Zielgruppen auszuweiten. Es müsse nun schnell und konkret auf diesen Handlungsbedarf reagiert werden, und das ginge am wirksamsten über diejenigen, die sich aktuell in der Ausbildung befänden. Jutta Zülow, Vorsitzende der Unternehmerschaft Düsseldorf, bekräftigte, dies sei mit den gebündelten Ressourcen der Kammern und Hochschulen als Mitglieder der Wissensregion Düsseldorf e.V. am schnellsten umsetzbar. Die gängige Entwicklung von Lehrplänen für Schulen dauere viel zu lang, die Digitalisierung der Wirtschaft warte schließlich nicht auf langwierige Entscheidungsprozesse.

Titelbild: Oliver Tjaden

Wissensregion Düsseldorf